Donnerstag, 23. August 2007

Babymassage - Liebe und Zuneigung


Durch Babymassage spürt der Säugling die Liebe und Zuneigung der Eltern hautnah. Auch Mama und Papa können sich bei der täglichen Massage entspannen.

Der drei Monate alte Julian gluckst zufrieden und lauscht der ruhigen Stimme seiner Mama. Vergessen ist das wütende Gebrüll von vorhin. Und auch seine noch vor kurzem entnervte Mutter ist entspannt. Zufall? "Nein", meint Angelika Ullmann. "Seitdem ich in einem Kurs Babymassage gelernt habe, ist Julian ruhiger geworden und auch ich genieße die täglichen 15 Minuten. In dieser Zeit fühle ich mich sehr intensiv mit meinem Kind verbunden und blende den Alltag aus", erzählt die junge Mutter.

Babymassage ist kein neuer Trend. In Indien, Nepal und Afrika gehören die sanften Streicheleinheiten schon seit Jahrhunderten zur Babypflege. In Europa machte sie der französische Gynäkologe Frederick Leboyer in den Siebziger- und Achtziger-Jahren populär. Sein Buch "Sanfte Hände" revolutionierte die bis dahin gängige Geburtshilfe und Säuglings-Pflege.

Einfach wirkungsvoll

"Babymassage ist ganz einfach", sagt Barbara Frech, die entsprechende Kurse gibt. "Wenn Eltern liebevoll mit dem Säugling umgehen, können sie eigentlich nichts falsch machen." Die Handgriffe stimulieren die Haut - das größte menschliche Sinnesorgan - und fördern so die geistige und körperliche Entwicklung der Kinder. Das sanfte Streicheln

  • stärkt die Eltern-Kind-Bindung,
  • wirkt sich positiv auf den Wach- und Schlafrhythmus aus,
  • regt die Durchblutung an,
  • fördert die Verdauung,
  • mildert Blähungen und Koliken,
  • stärkt das Immunsystem,
  • verbessert die Körperkoordination,
  • stärkt die Muskulatur und die Körperwahrnehmung und fördert die motorische Entwicklung.

Nach Aussagen von Kinderärzten sind die intensiven Streicheleinheiten auch für Frühchen und Säuglinge mit Neurodermitis empfehlenswert. Massiert werden darf mit ganz sanften Griffen bereits ab dem fünften Tag. Voraussetzung: Das Baby ist gesund und hat keine Neugeborenengelbsucht. So lange der Nabel noch nicht völlig abgeheilt ist, bitte den Bauch aussparen. Die Massage lässt sich in die tägliche Babypflege einbauen. Der Zeitpunkt für die Massage soll so gewählt werden, dass der Säugling weder hungrig noch müde ist: Nach dem Stillen können mindestens 30 Minuten, nach der Flasche 90 Minuten vergehen. Auch für den Masseur sind ausreichend Zeit und Ruhe wichtig. Deshalb: Telefon leise stellen und die Geschwister beschäftigen. In der Regel dauert die Massage 5 bis 20 Minuten. Bei Fieber, Durchfall und entzündlichen Hauterkrankungen sollte sie aber besser ausfallen.

Los geht's

Das Baby kann in verschiedenen Stellungen massiert werden: Die Mutter sitzt mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden. Das Kind liegt auf ihren Beinen. Wem das zu unbequem ist, kann das Kind auch auf das Bett oder auf einer weichen Unterlage auf den Boden zwischen die Beine legen. Beide Stellungen ermöglichen viel Hautkontakt zwischen Baby und den Eltern. Aber auch der Wickeltisch mit einem kuscheligen Handtuch als Unterlage ist geeignet. Ringe, Armbänder, Uhren ablegen und die Hände vor dem Massieren mit reinen Pflanzenölen aus der Apotheke einreiben, beispielsweise Distel- oder Mandelöl; Olivenöl hat einen Eigengeruch, den nicht jedes Baby mag. Begonnen wird am Kopf, dann folgen Bauch, Arme, Beine, zum Schluss der Rücken. Die Bewegungen sind sanft und werden fünf- bis zehnmal wiederholt. Entspannung pur - für Eltern und Kind.

Wo gibt es Informationen?

Bei Familienbildungsstätten, Hebammen, Krankenhäusern und Volkshochschulen können Eltern Babymassage in speziellen Kursen erlernen. Die Deutsche Gesellschaft für Baby und Kindermassage e. V. bietet auf ihrer Homepage eine Datenbank mit über 500 Kursen an: www. dgbm.de.

(Quelle: gesundheit.de)

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